Kult–Tour: Senegal
«La Noire de…» von Ousmane Sembène
Die Geburtsstunde des afrikanischen Kinos: Das ist «La Noire de…» von Ousmane Sembène.
52 Jahre alt ist er bereits, doch Ousmane Sembènes Film «La Noire de…» aus dem Jahr 1966 hat nichts von seinem Reiz und seiner Ausstrahlung verloren. In den USA wurde der senegalesische Regisseur von Kritikern wieder entdeckt und zu Recht vor einigen Jahren in den selben Stand gehoben wie Akira Kurosawa, Federico Fellini oder Vittorio de Sica.
«La Noire de…» steht gewissermassen für die Geburt des afrikanischen Kinos, das sich seitdem immer wieder mit spannenden Geschichten, eindrücklichen Bildern und prägnanter Kritik zu Wort meldet (siehe auch WM-Tipps zu Tunesien und Marokko).
In «La Noire de…» wird die Geschichte von Diouana erzählt, einer jungen, intelligenten Frau aus Dakar, die in Paris die Stelle als Hausmädchen, bei einem gut situierten Paar antritt. In der Folge leidet Diouana nicht nur unter Heimweh, sondern auch unter der konstanten Ausbeutung, den saloppen Sprüchen und einer unter dem Mantel der Entwicklungshilfe getarnten Zurschaustellung gegenüber dem Freundeskreis des Paars.
Mit seinen bestechenden mit der Handkamera eingefangenen Schwarzweiss-Bildern, erinnert der Film an die Werke der französischen Nouvelle Vague. Ousmane Sembène nutzt diese ästhetische Form gekonnt, um die Folgen des Postkolonialismus aus der afrikanischen Perspektive einem internationalen Publikum näher zu bringen.
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«La Noire de…». Senegal 1966. Regie und Drehbuch: Ousmane Sembène. Kamera: Christian Lacoste.
Mit: Mbissine Thérèse Diop (Diouana), Anne-Marie Jelinek (Madame), Robert Fontaine (Monsieur). Momar Nar Sene (Diouanas Freund).